Kleine Chronik der Zeche Zweckel

 

Die Daten sind u.a. mit freundlicher Genehmigung der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur dem "Lesebuch Zweckel" entliehen.


1902
Der Staat bemüht sich, unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise, Bergwerkbesitz im Ruhrgebiet zu erwerben.

01.07.1908
Beginn des Abteufens des Schachtes I der Schachtanlage V/VI mit einer Belegschaft von 12 Mann. Das ist die Geburt der Zeche Zweckel, die damals noch als Zeche Potsdam bekannt war.

1909
Aufstellung einer doppelten Illgner-Umformeranlage (heute noch existierend) und Beginn der Aufstellung der elektrischen Fördermaschinen.

1911
Die königliche Bergwerksdirektion lässt in Sichtweite der Zeche eine Wohnsiedlung im Stil einer Gartenstadt entstehen.

08.09.1911
Eine Solequelle wird angeschlagen.

10.1911
Der königliche Bergwerksdirektor Bellmann beantragt das Nutzungsrecht der Quelle, die den Namen Emmyshall erhält. Ein Solebad wird gebaut.

1912
Aufnahme der Förderung mit 448 Arbeitern, Förderleistung 21571 t Kohle.

1913
Anstieg der Beschäftigten auf 771 Arbeiter und Angestellte, Förderleistung 97731 t Kohle.

1913
Bau der Kokerei Scholven.

1914
Die Zeche Zweckel ist mit Zechenhaus, Waschkaue, Pförtnerhaus, Solbad, Zentralmaschinenhalle mit Fördermaschinenhäusern, Kesselhäusern, Werkstattgebäuden, Sieberei und Verladung weitgehend fertiggestellt.

1914
Beinahe das Ende der Zeche. Es fehlen Arbeitskräfte, um die begehrte Gas- und Gasflammkohle abzubauen, sowie Waggons für den Transport zur Kokerei Scholven. Deshalb sollen die Arbeitskräfte auf der Zeche Scholven konzentriert werden. Gegen diese Pläne kann sich die Berginspektion 5 erfolgreich wehren.

1916/17
Inbetriebnahme der Kohlenwäsche.

1921
Einführung der Berufschulpflicht für junge Bergleute.

1926
Alle Staatszechen im Ruhrgebiet gehen in der neugegründeten Bergwerks-AG Recklinghausen auf.

1928
Durchbruch unter Tage zwischen den Zechen Zweckel und Scholven.

01.04.1929
Zusammenlegung der Zechen Zweckel und Scholven.

1929/30
400 Bergleute der Zechen Zweckel und Scholven werden wegen der schwierigen Absatzlage entlassen.

1935
Die Bergwerks-AG Recklinghausen schließt sich mit der Bergweksgesellschaft Hibernia zusammen und firmiert fortan unter dem Namen Hibernia.

1936
Einrichtung von Räumen für die Anlernwerkstatt in der alten Ziegelei auf Zweckel.

1938
Anerkennung des Ausbildungsberufs Bergmann.

1939
Der Bau des Hydrierwerks Gladbeck wird zurückgestellt.

1942
Der Bau des Hydrierwerks Gladbeck wird gestrichen. Die Umbaumaßnahmen auf Zweckel werden jedoch weitergeführt.

1944
Außer einer Notförderung wird nie wieder gefördert.

1945
Angelieferte Maschinen werden entfernt, um sie woanders einzusetzen.

01.04.1949
Wiederaufnahme der Ausbildung auf Zweckel.

1950
Die Solequelle versiegt, Emmyshall wird geschlossen.

1951
Übernahme der Zeche Zweckel durch Scholven.

1952
Angebot für Berglehrlinge auf Zweckel: Lehrwerkstatt, Lehrrevier, Turnhalle, Sportplatz, Hallenbad, Freibad, Schulräume, Berglehrlingsheim und Bootshaus.

1952
Antrag auf Abriss der nicht mehr benötigten Teile der Schachthalle, Sieberei und Kohlenwäsche.

1958
Erste Gerüchte über eine Silllegung der Zeche Zweckel.

1959
Schließung des Berglehrlingsheims.

04.1962
Verlegung der Seilfahrt von Zweckel nach Scholven.

15.10.1962
Der Aufsichtsrat der Hibernia beschließt die Stilllegung der Zeche Scholven, also auch das Aus des Grubengebäudes Zweckel.

1963
Aufgabe des Baufeldes Zweckel. Von der Silllegung sind 2778 Bergleute betroffen.

1988
Die Maschinenhalle und die beiden Fördertürme werden unter Denkmalschutz gestellt.

1995
Bis jetzt wurden Maschinenhalle und Fördergerüste zur Hebung von Grubenwasser genutzt.

1995
Das Land Nordrhein-Westfalen und die RAG rufen die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur ins Leben.

1998
Die Maschinenhalle wird eingetragenes Denkmal.

1999
Beginn der Instandsetzungsarbeiten an der Maschinenhalle.

2003
Abschluss der Gebäudesanierung.

2008
Eröffnung des Wiesengartens beim 100-jährigen Jubiläum.